"Gespenster"

Der Autor: Henrik Ibsen (1828 - 1906)

Der bedeutendste norwegische Dramatiker bis heute stammte aus einer wohlhabenden und angesehenen Familie. Einen tiefen Lebenseinschnitt bedeutete wohl die Erfahrung der Armut nach dem finanziellen Ruin des Vaters als Ibsen gerade 8 Jahre alt war. Mit 16 Jahren begann er eine Apothekerausbildung, zog aber 1850, also 6 Jahre später, nach Oslo, um seine Hochschulzulassung zu erwerben. Dort bildete er Kontakte zur Arbeiterbewegung aus und gab mit anderen das Wochenblatt "Andhrimner" heraus.

Er beschäftigte sich mit altnordischer Geschichte und Volkskunde, woraus der Symbolismus seiner späteren Werke entstammt. Nachdem er sich einen Namen in Oslo gemacht hatte wurde er 1851 als Hausdichter und künstlerischer Leiter an das "Norske Theater" in Bergen gerufen. Es folgten Studienreisen nach Kopenhagen und Dresden, worauf ihm die Leitung des "Kristiania Norske Theater" 1857 in Oslo übertragen wurde. Obwohl er seine ersten großen Erfolge in Norwegen feierte, ging er 1864 freiwillig in das Exil, da er sich von seinen Landsleute unverstanden fühlte und von der norwegischen Politik tief enttäuscht war.

27 Jahre lebte er im Exil, unter anderem in Rom, Dresden und München. In dieser Zeit entstanden seine bekanntesten Werke, welche oftmals Skandale in Europa hervorriefen, da sie die Scheinwelt der bürgerlichen Moral demaskierten. Die Dramen im naturalistischen Stil beleuchteten und kritisierten die traditionellen Gesellschaftsmuster von einem aufklärerischen, aber kritischen Standpunkt. Er wurde bekannt für seine kraftvolle Sprache und die Menschlichkeit, mit welcher er seine Figuren zeichnete.

Allerdings haben Ibsens Stücke auch heute nichts von ihrer Sprengkraft verloren. Verknüpfungen zu den Themen der Emanzipation, Individualisierung und der Werte-Diskussion können beliebig gebildet werden.

Erst 1891 kehrte Ibsen nach Oslo zurück, wo er noch einige Werke zustande brachte und vielfach ausgezeichnet, 1906, nach einer Serie von Schlaganfällen starb.