"Ein Heiratsantrag" - das Stück

Wie bei allen Theaterstücken Tschechows ist der Handlungsort ein Landgut irgendwo in der russischen Provinz. Im Gästezimmer der Gutsfrau Stepania Tschubukowa erscheint ein befreundeter Nachbar, der Junggeselle Iwan Lomow. Er hat einen Frack und weiße Handschuhe an und verrät Tschubukowa sogleich, er wolle deren 25-jährige Tochter Natalia einen Heiratsantrag machen. Tschubukowa ist fortan begeistert, schickt Natalia herein und lässt beide allein.

Nach Begrüßung beginnt Lomow seine Rede. Ehe er jedoch auf das eigentliche Ziel seiner Visite eingehen kann, kommt es zwischen den beiden zu einem unerbittlichen Streit um ein Stück Land: Lomow behauptet, das Dorf Luschki gehöre ihm, während Natalia dies mit aller Entschiedenheit bestreitet und das Eigentum an Luschki für sich bzw. ihre Mutter beansprucht. Beide streiten so laut, dass Tschubukowa es hört und wieder reinkommt. Diese behauptet ebenfalls, Luschki gehöre ihr, so dass es kurz darauf zu beleidigenden Äußerungen von beiden Seiten kommt. Tschubukowa wirft Lomow schließlich raus, dieser verlässt das Haus und droht Tschubukowa mit einem Gerichtsprozess.

Erst als er weg ist, erfährt Natalia, dass er eigentlich gekommen war, um ihr einen Heiratsantrag zu machen. Sie wird daraufhin hysterisch und verlangt in Panik, Lomow unverzüglich zurückzuholen. Als dieser zurück ist, versucht sie mit ihm einen versöhnlichen Ton und gesteht, dass Luschki wohl in der Tat ihm gehöre. Sie lenkt das Gespräch auf die Jagd, und sogleich entflammt zwischen den beiden erneut ein Streit, diesmal darum, wessen Jagdhund schneller ist. Wieder kommt Tschubukowa rein; Lomow schreit sie so laut an, dass er schließlich über Atemnot klagt und zusammensackt, so dass Mutter und Tochter zuerst denken, er sei gestorben.

Dann kommt er aber wieder zu sich. Tschubukowa sagt den beiden, diese mögen doch endlich heiraten und sie in Ruhe lassen. Beide küssen sich und bekommen den mütterlichen Segen, beginnen sich aber unvermindert weiter zu streiten. Hierzu Tschubukowas Schlussworte: „Das ist es, das beginnende familiäre Glück! Bringt Champagner!“, womit das Stück endet.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Heiratsantrag
01. Aug. 2011